Die Passionisten in Schwarzenfeld

Das Ordensgewand

„Kleider machen Leute!“ – sagt schon der Volksmund. Man sollte zwar nicht immer nach dem Äußeren gehen, doch im Allgemeinen sagt die Art der Bekleidung viel über ihren Träger aus. Das Ordenskleid tut dies in ganz besonderer Weise. Es drückt einen tief greifenden Wechsel der Lebensweise aus und erinnert daran, den alten Menschen abzulegen und den neuen Menschen anzuziehen, „der nach dem Bild Gottes geschaffen ist“ (Eph 4,24). Der Habit ist erst dann wirklich bedeutungsvoll, wenn er nicht bloß ein Stück Stoff, sondern Ausdruck einer inneren Wirklichkeit ist.

Innere Schau von Paul vom Kreuz

Dies gilt gerade auch für unseren Passionistenhabit, der zutiefst im mystischen Erleben unseres Gründers Paul vom Kreuz verankert ist. In der Einleitung zu den Ordensregeln schreibt er über seine erste Inspiration diesbezüglich:

 „Ich erinnere mich, dass ich innerlich sehr gesammelt war. Dann machte ich mich auf den Heimweg. Ich ging durch die Straßen gesammelt wie im Gebet. Als ich an eine Straßenkreuzung kam und den Weg zu unserem Haus einschlagen wollte, wurde ich in Gott erhoben: eine abgrundtiefe Sammlung bemächtigte sich meiner, ich vergaß alles um mich herum und verspürte einen unsagbaren inneren Frieden und eine unaussprechliche Freude. Im gleichen Augenblick sah ich mich im Geist mit einem langen schwarzen Gewand bekleidet, mit einem weißen Kreuz auf der Brust. Unter dem Kreuz stand der heiligste Name Jesu in weißen Buchstaben geschrieben. Zum selben Zeitpunkt hörte ich deutlich folgende Worte sprechen: ‚Es soll dies ein Bild dafür sein, wie leuchtend-rein jenes Herz sein muss, das den heiligsten Namen Jesu eingeprägt hat.‘ Indem ich dies sah und hörte, bemächtigten sich meiner die Tränen; gleich darauf sah ich im Geist, wie mir das schwarze Gewand mit dem weißen Kreuz und dem heiligsten Namen Jesu dargereicht wurde. Mit vor Freude jubelndem Herzen nahm ich es in Empfang.“

„Meine Lieben, ihr sollt wissen, dass der eigentliche Grund, warum wir schwarz gekleidet gehen, darin besteht, dass wir gleichsam Trauer tragen zum Andenken an das Leiden und den Tod Jesu.“

Bedeutung des Habits

Diese Texte sprechen von der tiefen Symbolkraft des Passionistenhabits. Seine schwarze Farbe verweist auf die Passion des Herrn und sein weißes Zeichen mahnt, sich um ein reines Herz zu bemühen, das ganz von Jesus erfüllt ist. Mein Habit stellt also für mich eine beständige Aufforderung dar, „allen, und bei jeder Gelegenheit, die Betrachtung der Leiden unseres guten Jesus ans Herz zu legen.“ „Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus sei immer in unseren Herzen!“ – Das war der Wahlspruch unseres Stifters und dieser Satz umschreibt auch in konzentrierter Form das Programm unserer Kongregation.

Paul vom Kreuz erkannte im Leiden Christi „das größte und überwältigendste Werk der Liebe Gottes.“ Die Betrachtung dieser Liebe sah er als wirksamstes Mittel an, um die Menschen zu bekehren und sie auf den Weg zur Heiligkeit zu führen. Deshalb steht im 1. Kapitel seiner Ordensregel: „So besteht eine der Hauptaufgaben unserer Kongregation darin, nicht nur für uns selbst zu beten, damit wir durch die Liebe mit Gott vereinigt werden, sondern auch unsere Mitmenschen zum gleichen Ziele zu führen; sie sollen auf möglichst geeignete und leicht fassliche Weise dazu belehrt werden. Deshalb sollen die Mitglieder, die für eine so wichtige Aufgabe als tauglich erachtet werden, sich bemühen, bei Missionen oder anderen geistlichen Übungen durch die Predigt das Volk anzuleiten, die Geheimnisse des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus fromm zu betrachten, dem, gleich einer Quelle, all unser Heil entströmt.“

Das vierte Gelübde

Als Passionisten geloben wir mit einem vierten Gelübde, „nach Kräften unter den Gläubigen das Andenken und die Verehrung des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus zu fördern.“ Wir werden dieser apostolischen Zielsetzung jedoch nur dann entsprechend nachkommen können, wenn das Gedenken an die Passion vorher unser Inneres erfasst hat. Der Passionist ist daher zu einer starken mystischen Erfahrung des Leidens Jesu als Offenbarung der Liebe Gottes gerufen. Er soll gleichsam lebendiges Gedächtnis der Passion Jesu werden, indem er durch viele Stunden stiller Betrachtung hindurch die Geheimnisse des Leidens, des Todes und der Auferstehung des Herrn verinnerlicht und aus der Kraft der gekreuzigten Liebe sein persönliches Lebenskreuz fruchtbar macht. Erst dann kann er andere lehren, die Passion Jesu als Quelle christlichen Lebens wirksam zu betrachten.

Diesen Auftrag beschreiben die Konstitutionen aus dem Jahr 1984 mit folgenden Sätzen: „Durch dieses Gelübde verpflichten wir uns, das Gedächtnis des Leidens Christi durch Wort und Tat zu verbreiten, um ein tieferes Bewußtsein seiner Bedeutung und seiner Kraft für jeden einzelnen Menschen und für das Leben der Welt zu wecken. Durch diese Verpflichtung nimmt unsere Kongregation ihren Platz in der Kirche ein und weiht sich ganz der Erfüllung ihrer Sendung“ (Konstitutionen der Passionisten, Nr. 6). „Diese Sendung behält ihre Kraft und zeitlose Gültigkeit“ (Konstitutionen, Nr.2). „Durch den Dienst am Wort vom Kreuz ist unsere Sendung auf die Verkündigung des Evangeliums ausgerichtet, damit alle Menschen Christus und die Kraft seiner Auferstehung erkennen. Jeder, der an den Leiden des Herrn teilnimmt, wird ihm in seinem Tode ähnlich, um so zu seiner Herrlichkeit zu gelangen“ (Konstitutionen, Nr. 3).

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