Ein besonderes Jubiläum durften die Mitbrüder in Eichstätt am Sonntag, dem 12. Oktober 2025 feiern: Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde 400 Jahre alt! Viele Mitbrüder, Freunde und Wohltäter feierten mit uns diesen Festtag, und auch der Provinzial der Kapuziner, Br. Helmut Rakowski, nahm daran teil. Sehr gefreut hat uns, dass der Würzburger Weihbischof Paul Reder dem Festgottesdienst vorstand.
In seiner beeindruckenden Predigt blickte er auf 400 Jahre Geschichte der Heilig-Kreuz-Kirche zurück und verknüpfte diese mit den biblischen Lesungen des Festtages. Das Sprichwort „Wer baut, der bleibt“ zieht sich als Leitmotiv durch die Predigt – es gelte für weltliche wie geistliche Bauwerke. Bereits im 12. Jahrhundert hatten irische Benediktinermönche („Schotten“) hier klösterliches Leben begründet und mit dem Heiligen Grab eine bis heute wirksame Pilgertradition gestiftet. Die wechselvolle Geschichte des Ortes – mit Phasen von Blüte, Zerstörung und Neuanfang – deutete Weihbischof Reder als Ausdruck lebendiger Glaubensgeschichte.
Nach dem Weggang der Kapuziner im Jahr 2009 setzten seit 2012 die Passionisten diesen geistlichen Bau fort. Das Evangelium von der Tempelreinigung (Joh 2) schließlich sei der Schlüssel zum Verständnis der Kirchweihe: Jesus spricht vom „Tempel seines Leibes“ – mit seinem Tod und seiner Auferstehung wird er selbst zum neuen Heiligtum. Die Jünger erkennen rückblickend, dass seine leidenschaftliche Liebe (sein „Eifer für dein Haus“) die eigentliche Grundlage jeder Kirche ist. Diese Liebe gelte heute den Gläubigen, die Paulus als „Tempel Gottes“ bezeichnet. Die Nachbildung des Heiligen Grabes in der Eichstätter Kirche erinnere an diese Liebe, die bis zum Kreuz geht. Die Passionisten verstünden sich als „Wächter der Memoria Passionis“, die den Eifer Christi, seine Liebe, lebendig hielten.
So bleibe die Heilig-Kreuz-Kirche ein Ort, an dem die Kirche Gottes durch die Feier der Sakramente immer neu aufgebaut werde – eine 400-jährige „Baustelle“ lebendiger Steine. Am Ende seiner Predigt dankte der Weihbischof ausdrücklich allen, die über die Jahrhunderte hinweg geistlich und handwerklich zum Bestehen dieser Kirche beigetragen haben, und rief dazu auf, das Gotteshaus auch künftig heilig zu halten.
Nach der feierlichen Messe, wunderbar musikalisch umrahmt und mit großer feiernder Gemeinde, traf man sich zur anschließenden Agape vor der Kirche, bevor der Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen seinen Ausklang nahm.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Mitfeiernden, allen voran Weihbischof Reder, der trotz vielfältiger anderer Verpflichtungen den Weg zu uns gefunden hat, aber auch und besonderes allen, die oft unsichtbar dazu beigetragen haben, dass wir diesen Tag so festlich begehen konnten. Und natürlich auch Ihnen, liebe Freunde der Passionisten, für all Ihre Unterstützung und alles Gebet!


