Die österliche Bußzeit ist eine Zeit der Gnade, die sehr davon lebt, ob und wie wir sie nutzen. Als Zeit der Umkehr, des Verzichts, der Reduzierung von äußeren Reizen und des Hungers ist sie vor allem eine Zeit des Raum-Machens für Gott. Wir schieben die sekundären Aktivitäten in unserem Leben eine Zeit lang beiseite, damit wir den Blick auf das eine Notwendige lenken. Alle „Fasten-Leistungen“ sind ohne diese Perspektive mangelhaft und wertlos.
Das soll uns jedoch nicht dazu führen, die Fastenübungen zu vernachlässigen, sondern ganz im Gegenteil dazu bringen, dass wir diese Übungen mit Herz vollziehen. Man darf dabei nie vergessen, dass sie „nur“ dazu da sind, uns eine Begegnung mit Gott zu ermöglichen, wo diese im Alltag bei aller Geschäftigkeit und Sattheit doch viel zu häufig fehlt.
Wie wir die Fastenzeit nutzen – ob mit viel geistlicher Frucht oder weniger – liegt an uns selber. Geben wir dabei Gott den Raum, den er in unserem Leben einnehmen möchte. Lassen wir uns so von ihm beschenken, der sich uns selbst ganz zum Geschenk gemacht hat. Und finden wir so als Geschenk für ihn auch einen passenden Verzicht für die diesjährige Fastenzeit.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine reich gesegnete österliche Bußzeit!
„Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden – Spruch des Herrn.“ (Jer 29,12-14a)
