Heilige Gemma Galgani

Gemma Galani - Heilige der Passionisten

Hl. Gemma Galgani 16.5.

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Gemma wurde am 12. März 1878 (um 18.30 Uhr) als fünftes von acht Kindern des Dr. Enrico Galgani und Aurelia Landi, in Borgo Nuovo, Gemeinde Capànnori, Pfarrei Camigliano, Diözese Lucca, geboren.
Am folgenden Tag wird sie von Don Pietro Quilici, Pfarrer von Sankt Michael in Camigliano, getauft und erhält die Namen Gemma, Umberta, Pia.
Über die Kleine sagte Don Olivo Dinelli, Pfarrer von Gragnano: „Die Edelsteine sind im Paradies. Hoffen wir, daß auch dieses Kind ein Edelstein des Paradieses sei.“
Im April zieht die Familie Galgani nach Lucca um (Via de`Borghi), um den Kindern eine angemessene Erziehung zu ermöglichen. Enrico Galgani übt den Beruf eines Apothekers aus. Im Alter von zwei Jahren beginnt Gemma den Kindergarten der Schwestern Vallini zu besuchen, an der Piazza San Francesco.

Am 26. Mai 1885 spendet ihr der Erzbischof von Lucca, Mons. Nicola Ghilardi, in der Kirche San Michele in Foro das Sakrament der Firmung. Während der Messe „plötzlich – wird Gemma später erzählen – sagte eine Stimme im Herzen zu mir: `Willst du mir deine Mutter geben? Gibst du sie mir gern?` Ich war gezwungen, mit ja zu antworten.“ Ihre Mutter Aurelia wird im September des folgenden Jahres sterben. Die kleine Gemma tritt frühzeitig in die Schule des Schmerzes ein.

Gemma als siebenjähriges Mädchen

Am 17. Juni 1887, dem Fest des Heiligsten Herzens Jesu, empfängt Gemma die erste heilige Kommunion. Sie hatte sich auf diesen wichtigen Tag durch Exerzitien bei den Oblatinnen des Heiligen Geistes (Zitine) vorbereitet. Sie wird tief berührt von der Erzählung über das Leiden Christi durch Sr. Camilla Vagliensi. Von 1889 bis 1893 besucht sie regelmäßig die Schule der Zitine. Unter anderen hat sie als Lehrerin die Selige Elena Guerra, die Gründerin des Institutes.
Ein anderer großer Schmerz war für das junge Mädchen der Tod ihres Bruders Gino, eines Seminaristen, im Jahre 1894.

Während des Jahres 1895 und des darauffolgenden Jahres empfängt sie verschiedene Eingebungen, mit größerem Eifer und Entschiedenheit auf dem Weg des Kreuzes zu gehen, dem Weg eines jeden echten Jüngers Christi. In ihrer Autobiographie wird sie schreiben: „Ich fühlte in mir eine Sehnsucht wachsen, den gekreuzigten Jesus sehr zu lieben, und damit zusammenhängend eine Sehnsucht, zu leiden und Jesus in seinen Schmerzen zur Seite zu stehen.“ Ihr Beichvater und Seelenführer ist Mons. Giovanni Volpi, Weihbischof von Lucca.

1896 unterzieht sie sich einer schweren Operation am Fuß, die aus Not ohne Betäubung in Angriff genommen wurde. Der Mut, den das Mädchen bei dieser Gelegenheit bewies, setzt den Chirurgen in Erstaunen. An Weihnachten dieses Jahres legt sie das Gelübde der Keuschheit ab.

Am 11. November 1897 stirbt mit 57 Jahren ihr Vater, Dr. Enrico Galgani. Die bereits bedenklichen wirtschaftlichen Bedingungen der Familie verschlechtern sich dadurch erheblich. Die Gläubiger beschlagnahmen alles im Hause Galgani. Später vertraute Gemma Cecilia Giannini an: “Sie griffen mir mit den Händen in die Tasche und nahmen mir die fünf oder sechs Soldi, die ich hatte, weg.“
Mit zwanzig Jahren wird Gemma von verschiedenen jungen Männern gebeten, ihre Braut zu werden. Um jede Bitte zu umgehen, kehrt das Mädchen von Camaiore, wo sie sich als Gast wohltätiger Verwandter befand, nach Lucca zurück. Ihren Verwandten antwortet sie entschieden: „Ich will ganz Jesus gehören.“

Vor diesem Kreuz erhielt die Heilige die Wundmale Jesu

Im Winter 1898-99 erkrankt das junge Mädchen an Rückenmarkschwindsucht. Sie empfängt die Wegzehrung, aber ihr erscheint der hl. Gabriel von der schmerzhaften Mutter, Passionist, der sie liebevoll „meine Schwester! nennt. Sie ruft die heilige Margherita Alacoque an und am 2. März wird sie augenblicklich geheilt.

Es folgen Monate eines tiefen mystischen Lebens, die ihren Höhepunkt mit der außerordentlichen Gabe der Wundmale erreichen (am 8. Juni 1899, Vigil des Herz-Jesu-Festes). Gemma denkt ernstlich daran, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten, aber die Schwierigkeiten sind groß. Sie muß ihr Vorhaben aufgeben, der Gemeinschaft der Heimsuchungsschwestern in Lucca anzugehören.

Gewand der Heiligen Im Juli 1899 während der Volksmission für das Heilige Jahr, die in San Martino gepredigt wurde, lernt Gemma die Passionisten kennen, die ihr durch himmlische Kenntnis schon bekannt waren. Während der Schlußmesse der Mission hört sie im Inneren die Worte: „Du wirst eine Tochter meiner Passion sein, und eine bevorzugte Tochter.“ So beginnt jenes Band mit den Passionisten und ihrer Spiritualität, das nicht mehr zerschnitten wird.

Gewand der Heiligen

Anläßlich der Mission lernt Gemma Frau Cecilia, die Schwester von Matteo Giannini, eines großen Freundes und Wohltäters der Passionisten vom Ritiro „L’Angelo“ bei Ponte a Moriano (LU) kennen. Sie wird in das Haus Giannini eingeladen. Die Einladung wandelt sich sehr bald, nachdem die heiklen Bedingungen der Familie Galgani und die Einzigartigkeit des Lebens des jungen Mädchens bekannt wurden, in großzügige Gastfreundschaft. Im Haus Giannini hört Gemma von P. Germano Ruoppolo sprechen, einem Freund der Familie, der in Rom wohnt. An diesen hervorragenden Passionisten wird sie von Mons.Volpi verwiesen. P. Germano wird sie auf den Wegen des Geistes begleiten, mit großer Weisheit und Unterscheidung. Zwischen dem jungen Mädchen und P. Germano wird sich ein reger Briefwechsel entspannen, der uns zu einem Großteil erhalten ist, eine Quelle ersten Ranges, zusammen mit den Ekstasen, für die Spiritualität der Heiligen aus Lucca. Auf Wunsch von P. Germano wird Gemma auch die Autobiographie schreiben (verfaßt zwischen Februar und Mai 1901), Fortsetzung des Tagebuches (Juli – September 1900), geschrieben im Auftrag von Mons.Volpi.

Die Familie Giannini

Im September des Jahres 1900 wird Gemma in die Familie Giannini aufgenommen. Seit 1900 nimmt Gemma mystisch an allen Schmerzen der Passion teil. Im Jahre 1902 bietet sie sich dem Herrn als Sühnopfer für die Rettung der Sünder an. Sie vermehrt auch die Gesuche, um in das Klausurkloster der Passionistinnen in Tarquinia eintreten zu können, das einzige, das damals in Italien existierte. Solche Bitten formulierte Gemma, weil sie Ausdruck klarer innerer Hinweise waren. Sie wird nicht ins Kloster aufgenommen aufgrund ihrer außerordentlichen mystischen Phänomene. Gemma wird langsam begreifen, daß der erzwungene Verzicht auf das Leben in der Klausur Teil eines geheimnisvollen Plans apostolischer Fruchtbarkeit über den Tod hinaus war.

Am 21. September 1902 wird sie schwer krank. Im Januar des folgenden Jahres wird sie von der via del Seminario Nr. 6, wo das Haus Giannini war, in ein sehr bescheidenes Zimmer in der via della Rosa Nr. 17 verlegt. Es folgen Monate unbeschreiblicher körperlicher, seelischer und mystischer Leiden. Sie erfährt in ihrem Fleisch die Verlassenheit Jesu am Kreuz für das Wohl der Kirche.
Am 11. April 1903 begegnet Gemma, liebevoll unterstützt von den Gianninis, zwei Barbantinen-Schwestern und dem Franziskaner P.Giuseppe Angeli, in der höchsten Armut des Todes dem gekreuzigten und auferstandenen Bräutigam. Jener 11. April war ein Karsamstag. Wie es damals der Brauch war, hatten die Glocken von Lucca und der Welt die Auferstehung des Herrn verkündigt.

Vier Jahre nach dem Tode Gemmas wird P.Germano seine erste Biographie veröffentlichen, eine klare Darlegung des kurzen, aber sehr intensiven Lebens des jungen Mädchens aus Lucca und einzigartiges Zeugnis von jemand, der so nahe die geistlichen Fortschritte verfolgt hatte. Die Biographie fand eine sehr schnelle Verbreitung und breite Zustimmung. 1909 wurden die Briefe und Ekstasen (ohne Wissen der Heiligen aufgezeichnet) veröffentlicht. Zwei Jahre vorher waren in Lucca die kanonischen Prozesse für die Anerkennung der heroischen Heiligkeit Gemmas eröffnet worden. Fortgesetzt in Pisa, werden sie mit der Seligsprechung des jungen Mädchens (14. Mai 1933) und der Heiligsprechung, verkündigt von Pius XII., am 2. Mai 1940, abgeschlossen.

Padre Germano Ruoppolo

Wenige Jahre nach dem Tod Gemmas kamen die ersten Klausur-Passionistinnen nach Lucca. Nach verschiedenen Wechselfällen und großen Leiden, werden sie die Wallfahrtskirche und das Kloster entstehen lassen, wo heute in einer prächtigen Urne die sterblichen Überreste der „armen Gemma“ ruhen (Bild unterhalb).

Die Gemeinschaft der Passionistinnen ist ein Zentrum kontemplativer Spiritualität, das in der Welt die Bekanntschaft mit der heiligen Gemma Galgani verbreitet und ihre brennende Botschaft wieder vorschlägt: „Ich möchte, ich möchte, o Jesus, daß mein Leben an die Grenzen der ganzen Welt gelangen würde…, ich würde alle Sünder rufen und ihnen sagen, daß sie alle in dein Herz eintreten sollten…“ Sie ist eine Gemeinschaft, die sich einsetzt, das Gebet Gemmas zu verwirklichen: „O Jesus, möge ich ein Werkzeug zu deiner Ehre werden“.

Die heilige Gemma Galgani, schrieb Divo Barsotti, ist die Heilige des österlichen Geheimnisses. Wenige Heilige wie die heilige Gemma schlagen den Christen das Beispiel und die Lehre einer Mystik vor, die nicht Mystik Gottes sein kann, insofern sie nicht Mystik der Passion ist…Ihre religiöse Erfahrung hat einen doktrinären Inhalt, den der Theologe entfalten muß.“ Für alle Gläubigen ist Gemma ein Beispiel der Treue zum armen und verlassenen Christus, der Liebe und der Teilnahme an den Schmerzen der Kirche und der Welt.

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