Heiliger Karl Houben

Heiliger Karl Houben der Passionisten

Hl. Karl vom Hl. Andreas 5. 1.

„Dieser Junge wird einmal berühmt sein.“

Johannes Andreas Houben wird am 11. Dezember 1821 in Munstergeleen, einem Dorf in Limburg (Niederlande), geboren. Er ist das vierte von zehn Kindern. Sein Vater, ein ruhiger, hart arbeitender Mann, ernährt die Familie durch einen Mühlenbetrieb.

Bei dem kleinen Johannes Andreas stechen zwei Charakterzüge schon früh hervor: Frömmigkeit und Ausdauer. Sein großes Ziel ist das Priestertum. Doch diesem Berufswunsch stehen bedeutende Hindernisse entgegen. Am meisten macht dem Müllersohn das Lernen zu schaffen. Manchmal ist er nahe daran, aufzugeben, zumal wenn er an die jährlichen Schulkosten denkt, die für seine Eltern ein schweres finanzielles Opfer darstellen. Trotz aller schulischen Mißerfolge gibt er aber nicht auf. Der Ortspfarrer beruhigt seine besorgte Mutter mit den Worten: „Lassen Sie ihn seine Studien fortsetzen. Dieser Junge wird einmal berühmt sein.“

Auf dem Weg zum Priestertum

Erste Aufnahme des Heiligen 1840

Am 1. Juli 1840 wird er zum Militärdienst nach Bergen-op-Zoom eingezogen. Doch wie wenig der junge Houben in die Welt des Kasernenhofes paßte, zeigt folgende tragi-komische Begebenheit. Bei einem Einsatz seiner Kompanie bekommt er den Befehl, das Feuer auf den Gegner zu eröffnen. Houben, erschrocken von der Möglichkeit, jemanden zu verletzen, feuert in die verkehrte Richtung und erschießt um ein Haar seinen Vorgesetzten. Die wütenden Bemerkungen des Offiziers zu diesem „Heldenstück“ kann man sich vorstellen. In der Kaserne hört er aber auch durch einen Kameraden zum erstenmal von den Passionisten, die in Ere (Belgien) eine Niederlassung haben. Dieses Kloster ist die erste Passionistengründung außerhalb Italiens. Hier legte der selige P. Dominikus Barberi die Grundsteine für sein Apostolat in England.

Am 5. November 1845 tritt Johann Andreas Houben in das Noviziat der Passionisten in Ere ein. Die Einkleidung findet am 1. Dezember statt und man gibt ihm den Namen „Karl vom hl. Andreas“.
Die Ordensgelübde legt er am 10. Dezember 1846 ab, und danach beginnt der junge Frater mit dem Studium der Philosophie und Theologie.

Am 21. Dezember 1850 ist der Müllersohn aus Limburg endlich am Ziel seiner Träume. Der Bischof von Tournai legt ihm an diesem Tag die Hände auf und weiht ihn zum Priester. Doch ein Wermutstropfen fällt in die Festfreude: Keiner seiner Verwandten kann zu diesem großen Ereignis erscheinen. Auch sollte der Neugeweihte seine geliebte Heimat nicht mehr wiedersehen. Sein ganzes priesterliches Leben wird er unter einem fremden Volk verbringen.

P. Karl — Ein Heiler der Seelen

Kloster auf dem Mount Argus – Dublin

Wenige Monate nach seiner Priesterweihe (1851/52) wird er nach England in eine feindselige, antikatholische Atmosphäre versetzt. Er hilft meist bei der seelsorglichen Betreuung irischer Auswanderer. 

Später ernennt man ihn zum Assistenten des Novizenmeisters P. Salvian Nardocci, dessen Tagebuchaufzeichnungen uns viele amüsante und interessante Geschehnisse aus dem Leben P. Karls‘ berichten. In der Pfarrseelsorge kämpft der Eiferer für die Seelen gegen Unmoral und Glaubensverlust unter den zerstreuten Katholiken. Im Sommer 1857 ruft man P. Karl in das eben gegründete Kloster auf dem Mount Argus – Dublin (Bild rechts), wo sein eigentliches Lebenswerk beginnt. Bis zu seinem Lebensende wirkt P. Karl, abgesehen von acht Jahren in England (1866— 1874), für die Iren. Wenn P. Karl auch kein beredter Prediger ist, so ist er doch zu dieser Zeit ein in hohem Grade erfolgreicher Beichtvater. Was aber vor allem die Augen der Welt auf ihn zieht, ist seine außergewöhnliche Gabe, Kranke zu heilen. Menschenmengen strömen täglich zu ihm, um seinen Segen zu empfangen. P. Karls‘ Name wird bald ein Alltagsbegriff, nicht nur in Dublin und Irland, sondern ebenso in England, Amerika und Australien. P. Karl aber schreibt seine wunderbaren Heilungen nur dem allmächtigen Gott zu. Das größte Wunder ist die Heiligkeit seines täglichen Lebens. Es fehlt ihm auch nicht an Tugendproben im Alltag. Der schon genannte P. Salvian macht sich selbst zu einem „Werkzeug zur Heiligkeit“ für P. Karl. Der gute Pater ist oft Gegenstand von Belehrungen und Demütigungen seitens P. Salvian, so daß man ihn manchmal in humorvoller Selbstironie seufzen hört: „Armer, alter Charlie.“

Zwölf Jahre vor seinem Tod hat P. Karl bei einer Fahrt zu einem Kranken einen schweren Unfall mit der Droschke. Seither leidet er unter ständigen Schmerzen im Bein. Starkes Kopfweh und Zahnschmerzen verstärken noch seine körperlichen Leiden, die er mit großer Ergebung und Geduld trägt.

Ein irischer Heiliger

Von diesen Leiden wird er am Morgen des 5. Januar 1893 um 5.30 Uhr erlöst. Doch die Hingebung und Dankbarkeit des irischen Volkes endet nicht mit seinem Tod. Ganze Pilgerzüge strömen zu seinem Grab. Im Jahre 1949 wird die sterbliche Hülle von P. Karl vom Friedhof in die Kirche der Passionisten auf dem Mount Argus überführt.

Am 16. Oktober 1988 wird der Müllersohn aus Munstergeleen, der sein Herz und sein Leben dem Volk von Irland gab, von Papst Johannes Paul II. in Rom selig- und am 3. Juni 2007 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.

Denke jeden Tag ein paar Minuten an das bittere Leiden Jesu.“ (P. Karl)

Gebet zu Maria, der Mutter der Heiligen Hoffnung – von P. Karl vom Mount Argus:

Heiligste Jungfrau Maria – o meine Mutter!
Wie gut ist es, Dir zu Füßen zu fallen und um Deine Hilfe zu bitten.

Wenn schon irdische Mütter nicht aufhören, an ihre Kinder zu denken,
wie könntest Du, die Liebevollste von allen Müttern, mich vergessen?

Daher gewähre mir Deine immerwährende Hilfe in allen meinen Nöten,
in jedem Kummer und besonders in allen meinen Versuchungen.

Ich erbitte Deine unablässige Hilfe für alle, die jetzt leiden.

Hilf den Schwachen, heile die Kranken, bekehre die Sünder.

Erlange uns, geliebte Mutter, dass wir Dich einst im Himmel schauen,
Dich lieben und Dir ewig danken. Amen.

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