Am Fest des kostbaren Blutes hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer heute, am 01. Juli 2023, Pater Vinzenz Schlosser CP durch Handauflegung und Gebet zum Priester geweiht.
Provinzial Pater Lukas Temme CP hieß unseren Diözesanbischof in der bis auf den letzten Platz gefüllten Dreifaltigkeitskirche willkommen. Viele Mittbrüder aus den Klöstern, Freunde, Verwandte und Wegbegleiter des Weiheikandidaten waren zu diesem Anlass auf den Miesberg gekommen. Gläubige aus der Praktikumspfarrei St. Albertus Magnus (Dürnsricht-Wolfring-Högling) ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, die Priesterweihe „ihres Diakons“ mitzufeiern. Umrahmt wurde die Feier durch das schöne Wetter und dem erhebenden Gesang des Bergchors St. Barbara.
Das Fest des kostbaren Blutes, das die Passionisten feiern dürften, verweise auf die Berufung der Kirche und des Priesters, begann der Bischof bei seinen einführenden Worten zu Beginn der Heiligen Messe. Dies führte der Oberhirte zu Beginn seiner Predigt aus, als er darlegte: „Engel oder auch die Gottesmutter werden mit Kelchen dargestellt, wie sie dieses Blut auffangen. Dieses Auffangen der Gottesmutter, die für die Kirche unter dem Kreuz steht, weist auf den größten Schatz der Kirche hin: die Sakramente.“ Auch auf das Gerufen-Sein in der Berufung ging Bischof Dr. Rudolf Voderholzer ein: „Gott hat Sie gerufen. Sie haben das Amt nicht von sich aus ergriffen, sondern sind seinem Anruf nach ‚Umwegen‘ gefolgt“, führte der Bischof aus und betonte: „Doch diese Umwege – Kaufmannslehre, Bundeswehr und die Ausbildung zum Schauspieler – sind es, die Ihnen nun nützlich sind. Die Gläubigen in Ihrer Praktikumspfarrei haben mir einhellig berichtet, dass sie in Ihnen einen Diakon gefunden haben, der ihnen etwas zu sagen hat. Hier hat einer Lebenserfahrung!“
Eben jene Stationen der Lebenserfahrung entfaltete Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit den Blick auf das vor Pater Vinzenz Schlosser CP liegende Priestertum. „In der Kaufmannslehre mussten Sie gut haushalten. Sparen, möglichst günstig einkaufen und teuer verkaufen war Ihre Aufgabe. Nun werden Sie die Sakramente der Kirche spenden. Sie kostenlos an die Menschen austeilen. Auch den größten Schatz eines Ordens, den Nachwuchs, haben Sie anvertraut bekommen. In der Bundeswehr haben Sie Disziplin und Ordnung gelernt. Als Priester werden Sie viel organisieren müssen und auch als Novizenmeister werden Ihnen diese Tugenden auch nützlich sein.“ Den Zusammenhang zwischen Schauspiel und Liturgie erläuterte der Oberhirte zum Abschluss seiner gelungenen und persönlichen Predigt, für die er den Beifall der Gläubigen erntete, so: „Jeder Priester ist dazu gerufen und bestellt, Christus sichtbar zu machen. Nicht in einer Rolle, die man am Ende eines Auftrittes wieder ablegt, aber indem der Priester unseren HERRN erfahrbar und greifbar macht. Dies kann nur durch eine immer enger und tiefer werdende Nachfolge, durch ein mehr und mehr Ähnlich-Werden, gelingen.“
Am Ende der feierlichen Weiheliturgie bedankte sich Provinzial Pater Lukas bei allen Gläubigen für ihre Mitfeier und bei allen Helferinnen und Helfern für ihre große Unterstützung und Hilfsbereitschaft und lud alle zur anschließenden Agape auf dem Kirchenplatz ein. Beim Weihemahl und Kaffe und Kuchen, das in einem großen Zelt auf der naheliegenden Wiese stattfand, feierte die ganze „Miesbergfamilie“, wie Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die versammelte gläubige Gemeinde bezeichnete, das „Ja“ des Neupriesters zu Gottes Ruf.
„Dieser gnadenreiche Tag, wird mich in meinem priesterlichen Wirken noch lange stärken und nähren“, beschrieb Pater Vinzenz nach der Verabschiedung der letzten Gäste den Tag seiner Weihe.